Verschiedene: Die zehnte Muse | |
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Und in der offnen Bodenluk’,
Benebelt von dem Duft des Heues,
Im grauen Röcklein schläft der Puk.
Der Müller schnarcht und das Gesinde,
Die lachet still und zieht sich heimlich
Fürsichtig die Pantoffeln aus.
Sie geht und weckt den Müllerburschen,
Der kaum den schweren Augen traut:
Doch sauber, sauber! nicht zu laut!“
Göttin Barmherzigkeit.
Bereit steht die Karosse,
Die feurigen Rosse
Zerstampfen schon den Schnee –
In später Abendstunde
Noch zu der Soirée.
Ergebenst eingeladen
Hat man gräfliche Gnaden,
Die edle Sängerin.
Ihr hartes Los zu lindern,
Mon dieu! man muss wohl hin.
Sie naht in Pelz und Seide,
Am dekoll’tierten Kleide
Der Schlag wird aufgerissen,
Sie lehnt sich in die Kissen
Und gähnt: „Wie ennuyant!“
Ein lautes „Ah!“ empfängt sie
Begeistert dort und hier.
Sie dankt mit stolzem Nicken,
Mit siegsgewohnten Blicken
Tritt dann sie ans Klavier –
Verschiedene: Die zehnte Muse. Otto Elsner, Berlin 1904, Seite 14. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_zehnte_Muse_(Maximilian_Bern).djvu/20&oldid=- (Version vom 31.7.2018)