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Seite:Die geschichtliche Entwicklung des Thierschutzes.pdf/31

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Sich in Rücksicht des löblichen Zweckes, welchen der Thierschutz-Verein verfolgt, und seines verdienstlichen Wirkens gern geneigt erklärt, das Protectorat des gedachten Vereins anzunehmen.

Das Ministerium des Königlichen Hauses ermangelt daher nicht, den Thierschutzverein von dieser Allerhöchsten Entschliessung hierdurch in Kenntniss zu setzen.

Dresden, am 28. August 1874.
Ministerium des Königlichen Hauses.
(Für den Minister) Bär.

An den Thierschutz-Verein
zu Dresden.

Hatten sich zwar, wofür in unseren Schriften vielfache Beweise vorhanden sind, die Thierschutzbestrebungen von jeher der Sym- pathie des hohen Königshauses zu erfreuen, so verlieh doch die Uebernahme des Protectorates durch Se. Majestät den König den huldvollen Gesinnungen gegen unsern Verein einen neuen beredten Ausdruck, welcher sich im Laufe der Jahre als eine mächtige Stütze für die gesammte Vereinsthätigkeit erwiesen hat und für den auch die Gegenwart Seiner Majestät sich zum tiefsten Danke verpflichtet fühlt.

Legationsrath von Ehrenstein, der seine edle Seele am 16. December 1874 aushauchte, hatte kurze Zeit vor seinem Hinscheiden noch diesen Freuden-Act erlebt.

Obgleich der Stellvertreter des Herrn von Ehrenstein im Directorium der Geheime Hofrath Dr. Reichenbach war, so musste er doch der Uebernahme des Vereins-Vorsitzes wegen seines hohen Alters entsagen; für diese Stellung ward der langjährige Vereins-Secretär, Schuldirector Bruno Marquart, gewählt, der, nachdem er von Ende 1875 bis Ende 1878 an der Spitze des Vereins gestanden hatte, aus Gesundheitsrücksichten die Geschäfte an den Anfang 1879 als Vorsitzenden eintretenden Major a. D. Freiherrn von Kochtitzky übergab. Zu dessen Stellvertreter ward gleichzeitig der durch seine Bekämpfung der Vivisection in weiteren Kreisen bekannte Schriftsteller Ernst von Weber erwählt.

War auch, was bei der verhältnissmässigen Kürze der Amtsdauer erkärlich erscheint, die Wirksamkeit der Nachfolger von Ehrenstein’s von grösseren Erfolgen nicht begleitet, so muss doch ein unparteiischer Historiker anerkennen, dass ihre Vereinsthätigkeit unausgesetzt eine sehr eifrige war, die sich nur in den zur Erreichung des Thierschutzzweckes eingeschlagenem Wegen, welche das eine

Empfohlene Zitierweise:
Gustav Schaefer: Die geschichtliche Entwickelung des Thierschutzes. Verlag des Vereins zum Schutze der Thiere, Dresden 1889, Seite 27. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_geschichtliche_Entwicklung_des_Thierschutzes.pdf/31&oldid=- (Version vom 6.9.2024)