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Seite:Die fröhliche Wissenschaft-1887-Nietzsche.djvu/348

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Wie mir so im Verse-Machen

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Silb’ um Silb’ ihr Hopsa sprang,

Musst’ ich plötzlich lachen, lachen
Eine Viertelstunde lang.
Du ein Dichter? Du ein Dichter?
Steht’s mit deinem Kopf so schlecht?

15
– „Ja, mein Herr, Sie sind ein Dichter“

Achselzuckt der Vogel Specht.

Wessen harr’ ich hier im Busche?
Wem doch laur’ ich Räuber auf?
Ist’s ein Spruch? Ein Bild? Im Husche

20
Sitzt mein Reim ihm hintendrauf.

Was nur schlüpft und hüpft, gleich sticht der
Dichter sich’s zum Vers zurecht.
– „Ja, mein Herr, Sie sind ein Dichter“
Achselzuckt der Vogel Specht.

25
Reime, mein’ ich, sind wie Pfeile?

Wie das zappelt, zittert, springt,
Wenn der Pfeil in edle Theile
Des Lacerten-Leibchens dringt!
Ach, ihr sterbt dran, arme Wichter,

30
Oder taumelt wie bezecht!

– „Ja, mein Herr, Sie sind ein Dichter“
Achselzuckt der Vogel Specht.

Schiefe Sprüchlein voller Eile,
Trunkne Wörtlein, wie sich’s drängt!

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Bis ihr Alle, Zeil’ an Zeile,

An der Tiktak-Kette hängt.
Und es giebt grausam Gelichter,
Das dies – freut? Sind Dichter – schlecht?

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Nietzsche: Lieder des Prinzen Vogelfrei. E. W. Fritzsch, Leipzig 1887, Seite 338. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_fr%C3%B6hliche_Wissenschaft-1887-Nietzsche.djvu/348&oldid=- (Version vom 31.7.2018)