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Es ist nicht Täuschung, was du schaust,
Er schwingt sich auf die Mauer,
Und wiegt, von Kugelsaat umsaust,
Die Friedensfahn in starker Faust,
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Ein Fels im Hagelschauer.
Er stürzt sich durch der Franken Schaar,
Das weiße Banner hebend,
Und stellt sich kühn, ob bittend zwar,
Dem tiefergrimmten Feldherrn dar,
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Sich selbst zum Opfer gebend.
Er fleht beredt mit edler Gluth
Für Freiburg um Befreiung;
Der Marschall Villars hört’s voll Wuth,
Sein Auge kündet Brand und Blut,
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Statt Mitleid und Verzeihung.
Doch Gott verleiht dem Schwachen Macht,
Und läßt sein Flehen siegen.
Dein Engel, Freiburg, hat gewacht,
Erlösung folgt der Todesnacht
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Und Friede blut’gen Kriegen.
Der Kaiser spricht: „Mein Doctor gut,
Die Nachwelt soll dich kennen,
Vor Junkerblut geht Rittermuth,
So nimm den Helm zum Doctorhut,
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Sollst Fahnenberg dich nennen.“
(Ed. Brauer.)
Empfohlene Zitierweise:
Heinrich Schreiber: Die Volkssagen der Stadt Freiburg im Breisgau. Franz Xaver Wrangler, Freiburg 1867, Seite 40. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Volkssagen_der_Stadt_Freiburg_im_Breisgau.djvu/46&oldid=- (Version vom 31.7.2018)
Heinrich Schreiber: Die Volkssagen der Stadt Freiburg im Breisgau. Franz Xaver Wrangler, Freiburg 1867, Seite 40. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Volkssagen_der_Stadt_Freiburg_im_Breisgau.djvu/46&oldid=- (Version vom 31.7.2018)