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Seite:Die Volkssagen der Stadt Freiburg im Breisgau.djvu/24

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den Weg; entweder durch den geheimen unterirdischen Gang oder sie ritten in die Stadt herunter und banden sodann ihre Rosse am Hauptportal des Münsters fest, wo die dafür bestimmten eisernen Ringe noch lange Zeit zu sehen waren.

(B. B.)


11. Das Nonnenbild am Münsterchor.

Als Luthers Lehre lobesam
In Freiburg Anhang auch bekam;
In einem Frauenkloster dort,
Verbreitet sich gar bald das Wort:

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„Daß allen Nonnen, welche fein

Mit Zähnen noch versehen sei’n,
Heirathen jetzt gestattet sei.“
Das war ein Jubel durch die Reih!
Und heisa, aus der Nonnen Chor

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Die Allerält’ste springt hervor;

Ein Ausbund aller Häßlichkeit,
Den Mund aufsperrend weit und breit.
Und ruft, indem sie zeigt hinein:
„Meint Ihr, mich werde Keiner frei’n?

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Gar irre seid Ihr, wenn Ihr glaubt,

Ich sei der Zähne ganz beraubt;
Noch hab’ ich einen Stumpen hier,
Heirathen will ich, wie auch Ihr.“
Die Schwestern riefen lachend dann:

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„Heil deinem künft’gen Ehemann“! –

Am Münsterchor, in Stein gehau’n,
Ist dort zum Spott ihr Bild zu schau’n.

Empfohlene Zitierweise:
Heinrich Schreiber: Die Volkssagen der Stadt Freiburg im Breisgau. Franz Xaver Wrangler, Freiburg 1867, Seite 18. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Volkssagen_der_Stadt_Freiburg_im_Breisgau.djvu/24&oldid=- (Version vom 31.7.2018)