Wohl flieht ihn die Ruh’ von derselbigen Stund’,
Doch nähret sein Herz nur noch Tücke,
Statt Reuegefühl in dem innersten Grund;
So zieht er, verfluchend das falsche Burgund,
Dort lockt ihn zuweilen das schmetternde Horn,
Im lustigen Forste zu jagen;
Sein Schweiß doch erstickt den glühenden Zorn,
Und heller noch schürt ihn der goldene Born
Die Adern der Stirn, von grimmigem Drang
Stets bleiben sie drohend geschwollen;
Sie glättet kein Scherzen, kein Spiel und Gesang,
Im Kreis seiner Augen wird Jedem es bang
Bald fliehen die letzten der Gäste sein Haus;
Doch aus der unheimlichen Stille
Dehnt weit in die Runde sein Wüthen sich aus,
Es füllet das Breisgau mit Jammer und Graus
Von gierigem Geize nun wird er verzehrt
Nach edlen Gesteinen und Erzen;
Bald hat er von Allem, was irgend von Werth,
Die Häuser und Hütten des Landes geleert,
Wer etwas ihm weigert, der muß mit dem Tod,
Wer murrt, mit dem Kerker es büßen;
Mag schreien zum Himmel die wachsende Noth
Des hungernden Volkes, – der finstre Despot
Heinrich Schreiber: Die Volkssagen der Stadt Freiburg im Breisgau. Franz Xaver Wrangler, Freiburg 1867, Seite 13. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Volkssagen_der_Stadt_Freiburg_im_Breisgau.djvu/19&oldid=- (Version vom 31.7.2018)