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Seite:Die Systematik des ältesten Römischen Münzwesen.djvu/23

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sondern Scheidemünze ist, so ist aus dem Gewicht sein Wertverhältnis zum Silber nicht zu ermitteln. Wertzeichen sind nicht vorhanden weder auf Silber, noch auf Kupfer. Aus dem Umstande, dass die Kupfermünzen in ihren einzelnen Grössenabstufungen je nur einen Typus aufweisen, also nicht an die einzelnen Didrachmen speziell anschliessen, darf auf die Gleichzeitigkeit der drei Didrachmen geschlossen werden, es müsste denn sein, dass Angesichts des Vorhandenseins einer Silberlitra zu der Didrachme mit Marskopf anzunehmen wäre, dass Kupfer auf diese überhaupt noch nicht zu beziehen sei, in welchem Fall sie als die älteste für sich allein stehende Didrachme zu betrachten sein würde.

Rom hat in der ersten Periode in Capua folgende Münzen geprägt:

I. Silber: Didrachmen campanischen Fusses (normal 7.58 gr.):
1. Behelmter Kopf des bärtigen Mars nach l.
Pferdebüste nach r., dahinter Ähre. ROMANO.
Bab. I. S. 10, No. 4
Hierzu Silberlitra: derselbe Typus, jedoch Marskopf nach r. Aufschrift ROMA (aus Raummangel). Bahrfeldt: monete campane Tav. II No. 26; Bab. I S. 27, No. 36.
2. Apollokopf nach l., davor ROMANO.
Springendes Pferd nach r., darüber Stern.
Bab. I. S. 11, No. 6.
3. Jugendlicher Herkuleskopf nach r.
Wölfin mit Zwillingen, darunter ROMANO.
Bab. I. S. 13, No. 8.
II. Litrenkupfer:
a) Behelmter Minervakopf nach l. ROMANO
Adler auf Blitz. ROMANO (bei Bab. unrichtig ROMA auf Rs.).
Bab. I S. 14, No. 10.
b) Apollokopf nach r. oder l.
Speerbeissender Löwe. ROMANO
Bab. I. S. 13, No. 10.
c) Beh. Minervakopf n. r. oder l.
Pferdebüste nach r. oder l.
ROMANO auf Vs. oder Rs. oder beiderseits. Bab. I. S. 13, No. 5.

Das römische System der ersten Periode lässt sich hiernach kurz zusammenfassen in die Worte:

Münzstätte Rom: Guss der libralen Prorareihe nach oskischem Pfund.
Münzstätte Capua: Didrachmenprägung nach phokaischem Silberfusse.


D. Die zweite Periode (312 bis etwa 286).

I. Rom: In der zweiten Periode bleibt die Tätigkeit der Münzstätte Rom wesentlich die gleiche wie in der ersten. Rom fährt fort die librale Prorareihe zu giessen. In den Typen treten nur einige geringfügige Änderungen ein: das Wertzeichen verschwindet von der Vs. des As; es verbleibt nur auf der Rs. In den beiden letzten Emissionen wird die bisher nach rechts stehende prora nach links gewandt. Damit

Empfohlene Zitierweise:
Ernst Justus Haeberlin: Zum Corpus numorum aeris gravis. Verlag der „Berliner Münzblätter“, Berlin 1905, Seite 21. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Systematik_des_%C3%A4ltesten_R%C3%B6mischen_M%C3%BCnzwesen.djvu/23&oldid=- (Version vom 31.7.2018)