Universitätsgebäude, auf und ab. Vor und hinter uns machten sich mehrere akademische Jünglinge die nämliche Bewegung. Unter diesen zeichneten sich einige durch einen sehr nachläßigen Anzug, durch zerstreute Hare, durch einen stieren, wilden Blik, und durch ein unanständiges, regelloses Benehmen aus. „Wer sind diese Herren da – fragte Elafu unsern Freund – mit den abgekrempten Hüten, mit den zerzausten Haren, und mit den verlumpten Hosen?“ „Das sind Genie’s – antwortete dieser – das heißt, Leute, die sich über alle Armseligkeiten der Konvention hinwegsezen, und vor lauter Helle auf ihrem Wege, all’ die kleinen Schattenpunkte übersehen, an denen andre sich ärgern. Sie sind nur für das Wahre, Grose, und Edle empfänglich, und wandlen so treulich auf dem Pfade der Natur, daß Sie kein Bedenken tragen, auf den Ruf des Bedürfnißes, in die Rocktasche ihres Nachbarn zu pissen, oder sich am hellen Mittage vor der Thüre eures Hauses ihrer Nothdurft zu entladen.“ – Wir lachten herzlich ob diesen lichtvollen
Johann Gottfried Pahl: Die Philosophen aus dem Uranus. [Andrä], Konstantinopel [i.e. Leipzig] 1796, Seite 224. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Philosophen_aus_dem_Uranus.djvu/224&oldid=- (Version vom 31.7.2018)