Und Schriftsteller sind harmlose Menschen, die mal aus Not auch Aufseher auf einem Perlen-Logger spielen können. Das wird die hiesig Behörde schon einsehen.“
Der Alte lachte. „Natürlich! Wenn Sie den Polizisten noch so’n kleines Märchen von ausgegangenem Reisegeld erzählen, werden die Kerle den Fung-Scho für einen Trottel erklären, der Gespenster sieht.“
Den eigentlichen Zweck dieser Unterredung – die Erlaubnis zu gelegentlichen Fahrten nach dem Städtchen – hatte Manhard bereits erreicht. Und deshalb wollte er es in seiner übergroßen Vorsicht zunächst bei diesen Mitteilungen bewenden lassen. Trotzdem tat er noch eine Frage, die den riesigen Patham betraf.
„Sagen Sie, Kapitän“, meinte er ohne besondere Betonung, „wer ist eigentlich jener prächtige Bursche da, den die andern Farbigen mit Bazirah-Khan anreden?“
Kruse schaute den Landsmann seltsam forschend an. In seinem Gesicht sah man deutlich eine gewisse Verlegenheit, die er, des Sichverstellens ungewohnt, nicht verbergen konnte.
„Nun – ein Taucher wie die übrigen“, erwiderte er dann hastig. „Ich kenne ihn nicht genauer. – Gefällt Ihnen der Mann nicht?“
Der Detektiv merkte, daß der Alte soeben nicht ganz ehrlich gewesen war. Mit diesem Patham mußte es also eine besondere Bewandtnis haben. Und nur aus diesem Grunde setzte er das Gespräch, das er durch eine gleichgültige Antwort leicht hätte beenden können, noch fort.
„Hm – gefallen?! Äußerlich ja. Bazirah-Khan ist fraglos der intelligenteste unserer Leute. Er hält sich auch scheinbar mehr für sich allein. – Ob er Verwandte oder Freunde hier in der Nähe hat? Die
W. K. Abel: Die Perle der Königin. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1922, Seite 42. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Perle_der_K%C3%B6nigin.pdf/42&oldid=- (Version vom 31.7.2018)