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Seite:Die Kuestenepidemie von 1826 insbesondere in Norderditmarschen.pdf/50

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Diät haben die Meisten ins Grab gebracht [1], die gewiß zum Theil alle gerettet wären, wenn sie sich der ärztlichen Obhut unterworfen hätten. Die Kirchenbücher haben am Ende des Jahres ergeben, daß noch immer eine große Anzahl ein Opfer dieser Seuche geworden ist [2].

Den schlimmsten Stand hatten die Kranken, wenn der Sopor kam; er kam um desto sicherer, je unvorsichtiger die Kranken in der Diät waren, und zumal dann, wenn die Exacerbation die Kranken nicht mit leerem Magen antraf; ich erinnere mich nicht einen Kranken gesehen zu haben, der an Zufällen anderer Art gestorben wäre; weder Brustaffectionen noch dysenterische Zufälle traten je hinzu als Todesursache, wie in Holland.

Günstig auf den Verlauf der Krankheit wirkte jedes Mal das krätzartige Exanthem; der Ausschlag selbst aber machte oft viele Mühe, ehe er verschwand. Die Nachkrankheiten kosteten fast Mehreren das Leben, als die


  1. Unter vielen Fällen steht mir noch gegenwärtig das Bild eines Mannes aus Heide lebendig vor Augen, der im überzeugenden Gefühle seines Wohlseyns sich den Mittag zu Tische setzte, und darauf seinen Nachmittagsschlaf halten wollte, bei dem aber aus dem Schlaf – ein schwerer Sopor ward, aus dem er nicht wieder erwachte, indem er nach 4 Stunden bereits todt war.
  2. Die angefügte zweite Tabelle giebt ein Verzeichniß Aller derer, die an der Epidemie gestorben sind.