Sehen wir auf Dasjenige, was dieser Epidemie der Zeit nach vorangegangen ist, so bieten sich uns folgende Umstände dar, denen wir eine ursächliche Beziehung mit derselben nicht absprechen können.
Zuvörderst ist unstreitig die vorjährige große, über ganz Europa verbreitete Hitze als ein wichtiges Causalmoment der Epidemie zu betrachten. Schon ein gewöhnlicher Grad von Hitze ist bei uns hinreichend, verwandte Krankheitserscheinungen hervorzubringen. Seit langen Jahren treten, wie solches bereits bemerkt worden, in der Sommerzeit, Krankheiten bei uns ein, die sich gleichfalls durch Brechen und Durchfälle, so wie durch andere Anomalien der Gallenorgane offenbaren. Um so mehr mußte daher die vorjährige Hitze, der nach den in Berlin darüber angestellten Beobachtungen im ganzen 18ten und 19ten Jahrhundert keine andre zu vergleichen war, und nur die von dem Jahre 1757 einiger Maaßen gleich kam, solche Krankheiten erzeugen. Diese Vermuthung findet auch darin eine Bestätigung,
Nicolaus Dohrn: Die Küstenepidemie von 1826 insbesondere in Norderditmarschen. J. F. Hammerich, Altona 1827, Seite 15. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Kuestenepidemie_von_1826_insbesondere_in_Norderditmarschen.pdf/25&oldid=- (Version vom 31.7.2018)