zumal bei denen geschah, welche in der Remission eine fehlerhafte Diät geführt hatten, desto sicherer trat nach einem fortgesetzten Delirium ein schwerer tiefer Sopor hinzu, aus dem die Kranken nur mit Mühe zu erwecken waren, und entweder nur zu neuen heftigen Fieberbewegungen, neuen Delirien und neuen Sopor, oder auch gar nicht wieder erwachten. – Eine constante Erscheinung fast bei allen Kranken dieser Epidemie, am meisten aber bei denen, welche in einem heftigen Grade befallen wurden, war eine Spannung und ein bald stehender, bald stumpfer und drückender Schmerz in dem linken Hypochondrium über der Nierengegend und in dessen unmittelbarer Folge, eine bald harte, bald mehr teigichte Anschwellung der Milzgegend, welche um so deutlicher hervortrat, je mehr die Kranken, was ihnen freilich nicht ohne viele Mühe möglich war, die linke Seite hervorkehrten. Was aber dieser Erscheinung einen für die ganze Natur dieser Epidemie nicht wenig bezeichnenden Werth giebt, ist die Beobachtung, daß dieser Schmerz schon mit dem ersten Beginnen der Krankheit, die Anschwellung aber oft schon den ersten und den zweiten Tag von aussen deutlich zu fühlen war [1]. Weit weniger beständig war das gelbsüchtige
- ↑ Anm. Bei einem Kranken in dem Kirchspiele Wöhrden entstanden das schwarze Brechen, der Schmerz und die Anschwellung der Milzgegend, zwey volle Tage vorher, ehe sich irgend eine fieberhafte Erscheinung hinzugesellte. Hierauf trat zuerst ein remittirendes und lange nachher ein intermittirendes Fieber hinzu.
Nicolaus Dohrn: Die Küstenepidemie von 1826 insbesondere in Norderditmarschen. J. F. Hammerich, Altona 1827, Seite 9. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Kuestenepidemie_von_1826_insbesondere_in_Norderditmarschen.pdf/19&oldid=- (Version vom 31.7.2018)