Zum Inhalt springen

Seite:Die Kirche und Die Juden.djvu/55

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

mit denen sie seit achtzehn Jahrhunderten fortwährend heimgesucht worden sind, von ihren Ahnen geradezu verlangt wurden; sie sollen sich erinnern, wie ihre Vorfahren dem römischen Prokurator Pontius Pilatus, der Jesum Christum nicht zum Tode verurteilen wollte, weil er keine Schuld an ihm fand, zugerufen haben: „Sein Blut komme über uns und unsere Kinder!“ (Matth. 27, 25.) Sie haben damit die göttliche Strafgerechtigkeit herausgefordert, und es ist ihnen zu teil geworden, was sie wollten: in Strömen ist seit achtzehn Jahrhunderten das Blut der Juden geflossen, zur Sühne für das unschuldige Blut des Gottessohnes, das ihre Ahnen grausam vergossen haben.

Auch dürfen die Juden nicht übersehen, daß sie zu den meisten Verfolgungen , die seit der christlichen Zeitrechnung über sie hereingebrochen sind, selbst die Veranlassung gegeben haben, und hauptsächlich durch ihren Wucher.


IV.
Judenwucher.

Ich habe bereits auf die Thatsache hingewiesen, daß die Juden, nachdem sie wegen ihres Wuchers entweder aus einem Lande verjagt oder zu Tausenden abgeschlachtet worden waren, sich immer wieder verleiten ließen, zu ihren Schacher- und Wuchergeschäften zurückzukehren.

König Philipp IV. von Frankreich hatte die Juden aus seinem Lande verjagt, während er ihre Habe zurückbehielt; später gestattete er, daß die Juden wieder nach Frankreich zurückkehren durften, und begründete diese Maßregel mit den Worten: „Sie sollen sich wie ein Schwamm wieder vollsaugen, damit ich sie wieder auspressen kann.“ Und die Juden haben es auch wirklich gethan, indem sie auf das eifrigste sich bemühten, an dem Mark des Landes und dem Blute des Volkes sich vollzusaugen, und nachdem dies geschehen war, wurden sie in der That wieder wie ein Schwamm ausgepreßt.

Woher diese Blindheit des Judenvolkes, daß es immer wieder aufs neue die Messer geschliffen hat, mit denen es abgeschlachtet wurde, und daß es immer wieder aufs neue das Holz zu den Scheiterhaufen zusammengetragen hat, auf denen es verbrannt wurde? Woher diese unersättliche Gier der meisten, wenn nicht aller Juden nach den Gütern der Erde? Woher diese unselige Verblendung?

Sie ist eine Wirkung der Binde, die auf dem geistigen Auge oder auf dem Herzen des bedauernswerten Volkes liegt, zur Strafe dafür, daß es absichtlich seine Augen verhüllte, um den Messias nicht zu sehen, der in der Person Jesu Christi von Nazareth erschienen war. Diese Binde war die Meinung, der Messias werde, wenn er gekommen sei, ein irdisches Reich aufrichten, in welchem die Juden wie Könige über alle Völker der Erde gebieten würden. Es ist ja bekannt, wie der Talmud, der uralte jüdische Überlieferungen enthält, die sinnlichen Freuden und irdischen Genüsse des Messiasreiches ausmalt. Wenn der Messias sein Reich aufgerichtet hat, dann wird die Erde Kuchen und wollene Kleider hervorbringen und Weizen, dessen Körner so groß sind

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Frank: Die Kirche und die Juden. Manz, Regensburg 1893, Seite 47. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Kirche_und_Die_Juden.djvu/55&oldid=- (Version vom 31.7.2018)