an, nichts weiter. – Und also sprach die Schönheit: Der schlanke mit den gekrausten Haaren war kein Bauer, das merkte ich gleich, und ich setzte mich zu ihm, während die andern immer weiter weinten und kreischten, und dachte mir: Der ganz rechte ist es wohl noch nicht, aber er gefällt mir. Das sagte ich ihm auch gleich. Sascha (so hieß er), sagte ich, hast du eine Geliebte? Nein, sagte er ganz kurz. Warum denn nicht? fragte ich. Darauf machte er bloß eine Handbewegung, die ich mir so auslegte: Ach, eine von denen da? Und das waren lauter solche, wie du sie gestern gesehen hast. Nun, so dachte ich mir, so eine bin ich, dem Himmel sei Dank, nicht; wir passen recht gut zusammen. Und ich sagte: Ist es dir recht, daß wir zusammen schlafen? Da riß er die Augen auf, als wenn ich ihm zugemutet hätte, dem Zaren den Untertaneneid zu leisten. Aber ich legte mir das als angenehmen Schrecken aus. Gehen wir, Sascha, sagte ich, hier gefällt es mir gar nicht. Ach so, du hast noch keine Wohnung, meinte er;
Otto Julius Bierbaum: Die Haare der heiligen Fringilla. München: Albert Langen, 1904, Seite 117. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Haare_der_heiligen_Fringilla.djvu/117&oldid=- (Version vom 31.7.2018)