ihr alle miteinander,“ während der gebildete Mann mit einem K. K. im Titel milde verweisend bemerkte, es sei ein Zeichen mangelhafter Selbstbeherrschungskraft, seine Abneigungen so gewissermaßen in Reflexbewegungen zu äußern.
Ach, ihr armen Männer von Hatziau (so will ich den Ort „gemischtsprachig“ nennen, schon damit ich das schöne Wort gemischtsprachig einmal verwenden darf, wozu ich sonst in meinem Leben nicht komme), – ach, ihr unglückseligen Gatten, Bräutigame und Liebhaber von Hatziau! Hättet ihr geahnt, wie tief die Abneigung eurer Ehefrauen, Bräute und Geliebten gegen den schwarzen Mann ging, wie, ich möchte sagen, nicht bloß in alle Seelenwinkel, sondern direkt ins Blut und in die dunkelsten Tiefen aller physiologischen Prozesse hinein dieser Abscheu wirkte, – ihr wäret weniger streng gewesen.
Es kam aber der Tag, der sie belehrte, es kam der Tag, der ihnen ad oculus demonstrierte, daß jener Widerwille mächtiger gewesen war
Otto Julius Bierbaum: Die Haare der heiligen Fringilla. München: Albert Langen, 1904, Seite 43. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Haare_der_heiligen_Fringilla.djvu/043&oldid=- (Version vom 31.7.2018)