nicht unähnlich der, die auch Prinzen haben, wenn sie beim Zahnarzt sind und dieser die elektrische Bohrmaschine herbeizieht. Daher sprach er schnell: Ich danke dir sehr für diese Aufmerksamkeit. Wie du weißt, habe ich stets zu den besonderen Verehrern der heiligen Fringilla gehört.
Die Prinzessin neigte hoheitsvoll, aber nur ein bißchen, das Haupt und sprach: So wirst du, hoff’ ich, immer und überall, stets und wo du auch bist, jederzeit und bei allen Gelegenheiten eingedenk sein, wessen Haare du auf deiner Brust trägst, so daß schon der Gedanke allein deinen Fuß vor jedem Straucheln behüten wird, abgesehen von der magischen Kraft der heiligen Haare selber.
Daß sie etwas weiß, ist sicher, dachte sich der Prinz. Es ist doch scheußlich, daß in diesem Neste alles auskommt. Sprechen aber tat er so: Du kannst dich in jeder Hinsicht vollkommen beruhigen, meine Teure. Ich werde die Kapsel sofort umhängen und gewiß immer an sie denken. Überdies ist sie, wie ich
Otto Julius Bierbaum: Die Haare der heiligen Fringilla. München: Albert Langen, 1904, Seite 19. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Haare_der_heiligen_Fringilla.djvu/019&oldid=- (Version vom 31.7.2018)