aber er konnte so mit hingehen und machte mit den anderen Prinzen seines Hauses eine ganz harmonische Gruppe. Eine rosige Hautfarbe, gehoben durch einen kohlpechrabenschwarzen Spitzbart und muntere, ganz hellblaue Augen, alerte Bewegungen, die Kleider direkt aus London, – wer mehr verlangt, ist unverschämt. Zudem strich er die Kniegeige und war ein Gönner der mimischen Künste.
Prinzessin Eulalia ermangelte der Reize, die in Märchenbüchern und Zeitungsberichten den Prinzessinnen anzuhaften pflegen. Dafür entstammte sie aber auch einem grausam alten Fürstenhause, das infolge seiner unerhörten Vornehmheit eigentlich auf fortwährende Inzucht angewiesen und daher auch noch durch allerhand kleine geistige Schönheitsfehler ausgezeichnet war. Wir müssen es uns versagen, darauf näher einzugehen, weil wir weder die Absicht noch den Beruf haben, ein Lehrbuch der Psychopathologie mit besonderer Berücksichtigung der ältesten Dynastengeschlechter zu schreiben, und es muß uns genügen, auf die spezielle Form
Otto Julius Bierbaum: Die Haare der heiligen Fringilla. München: Albert Langen, 1904, Seite 12. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Haare_der_heiligen_Fringilla.djvu/012&oldid=- (Version vom 31.7.2018)