Anonym: Edda | |
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Da erschlug er im Zweikampf einen König mit Namen Sigtrygg und freite Alwig, die Kluge, König Eymunds Tochter von Holmgard. Sie hatten achtzehn Söhne, von welchen neun zugleich geboren wurden. Sie hießen Thengil, Räsir, Gram, Gylfi, Hilmir, Jöfur, Tiggi, Skuli und Harri. Diese neun Brüder wurden so berühmt in Heerfahrten, daß hernach ihre Namen in allen Liedern zur Bezeichnung fürstlicher Würden gebraucht wurden. Sie hatten keine Kinder und fielen Alle in Schlachten. Hernach hatten Halfdan und Alwig noch neun andere Söhne: Hildir, von dem die Hildinge stammen; Nefir, von dem die Niflinge stammen (?); Audi, von dem die Audlinge stammen; Yngwi, von dem die Ynglinge stammen; Dag, von dem die Döglinge stammen; Bragi, von dem die Bragninge stammen; Budli, von dem die Budlinge, Atli und Brynhild stammen; Lofdi, ein großer Heerkönig, von dem die Löfdunge stammen und Eylimi, Sigurd des Fafnirtödters mütterlicher Großvater; Sigar, von dem die Siklinge stammen, zu welchen Siggeir zählt, Wölsungs Schwager, und Sigars Geschlecht, der den Hagbard hängen ließ. Von den Hildingen stammte Harald Rothbart, der mütterliche Großvater Halfdan des Schwarzen. Aus dem Geschlecht der Niflinge entsprang Giuki, von den Audlingen Kiar, von den Ülfingen Eirik der Weise. Auch dieß sind berühmte Königsgeschlechter: von Yngwi kamen die Ynglinge, von Skiöld die Skiöldunge in Dänemark, von Wölsung die Wölsungen in Frankland. Skelfir hieß ein Heerkönig, von dessen Geschlecht die Skilfinge sind, die im Osten herschen. Die Namen aller dieser Geschlechter dienen in den Liedern zur Bezeichnung königlicher Würde. Nicht ganz stimmt dieser Bericht mit unserm Liede, das z. B. den Eilimi Str. 25 von den Ödlingen stammen läßt, während ihn die Skalda zu den Löfdungen zählt; dagegen scheint der Verfaßer von Fundin Noregr bald aus unserm Liede, bald aus der Skalda geschöpft zu haben. Des ersten Angaben sind wohl die einfachsten und altertümlichsten.
19. Der Str. 12 genannte Alf, so wie der Str. 18 sind nach Lünings richtiger Bemerkung andere.
22. Wenn man die drei ersten Zeilen streicht und die eingeklammerten beibehält, so stimmen die genannten zwölf Namen mit dem Verzeichniss der Söhne Arngrims in der Herwarasage, nur müste statt Tyrfingr Sämingr gelesen werden.
24. In dieser Strophe betreten unsere Leser plötzlich bekannten Boden, da hier Namen genannt werden, die der deutschen Heldensage in ihrer nordischen Faßung angehören und im zweiten Kreiß unserer Eddalieder, den wir Heldensage überschrieben haben, öfter wiederkehren.
Karl Simrock (Hrsg.): Die Edda, die ältere und jüngere, nebst den mythischen Erzählungen der Skalda, 6. Aufl., Stuttgart 1876, Seite 419. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Edda_(1876).djvu/427&oldid=- (Version vom 31.7.2018)