Anonym: Edda | |
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Gudrun, Giukis Tochter, rächte den Tod ihrer Brüder, wie das weltberühmt ist. Sie tödtete zuerst Atlis Söhne, darauf tödtete sie den Atli selbst und verbrannte die Halle mit allem Gesinde. Davon ist diese Sage gedichtet:
Einen klugen Boten, Knefröd genannt.
Er kam zu Giukis Hof und Gunnars Halle,
An der Bank des Heerdes zu süßem Gebräude.
In der Halle den Wein in Furcht vor den Hunnen.
Da kündete Knefröd mit kalter Stimme,
Der südliche Gesandte; er saß auf der Hochbank:
Auf knirschendem Ross durch den unkunden Schwarzwald,
Auf seine Bänke euch zu bitten, Gunnar:
In häuslichen Hüllen suchet Atli heim.
Hellgoldne Helme und hunnische Schwerter,
Schabracken goldsilbern, schlachtrothe Panzer,
Geschoß krümmende, und knirschende Rosse.
Gellenden Geer nebst goldnem Steven,
Herliche Schätze und Städte Danpis,
Und das schöne Gesträuch, Schwarzwald genannt.“
Karl Simrock (Hrsg.): Die Edda, die ältere und jüngere, nebst den mythischen Erzählungen der Skalda, 6. Aufl., Stuttgart 1876, Seite 221. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Edda_(1876).djvu/229&oldid=- (Version vom 31.7.2018)