Anonym: Edda | |
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Mir und acht Schwestern unter die Eiche tragen;
Zwölf Winter war ich, wenn dichs zu wißen lüstet,
Als ich dem jungen Fürsten den Eid schwur.
Hild unterm Helme, wohin ich kam.
Hialmgunnar hinab gehn zur Hel,
Gab Sieg dem blühenden Bruder Adas:
Darüber ward mir Odhin ergrimmt.
Mit rothen und weißen; die Ränder schnürten mich.
Meinen Schlaf zu brechen gebot er dem,
Der immer furchtlos erfunden würde.
Ließ er hoch des Holzes Verheerer entbrennen:
Darüber reiten sollte der Recke nur,
Der das Gold mir brächte im Bette Fafnirs.
Hin, wo mein Hüter das Land beherschte.
Der beste dauchte mich der Degen alle
Der hunische Fürst im Heldengefolge.
Als ob er mein Bruder geboren wäre.
Keiner von beiden konnt um den andern
In acht Nächten die Arme fügen.
Ich hätte dem Sigurd geschlafen im Arm.
Was ich nicht wollte gewahrt’ ich da:
Daß ich überlistet ward bei der Verlobung.
Männer und Weiber zur Welt geboren.
Aber wir beide bleiben zusammen,
Ich und Sigurd: versinke, Riesenbrut!
Karl Simrock (Hrsg.): Die Edda, die ältere und jüngere, nebst den mythischen Erzählungen der Skalda, 6. Aufl., Stuttgart 1876, Seite 202. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Edda_(1876).djvu/210&oldid=- (Version vom 31.7.2018)