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Seite:Die Dresdener Gemälde-Galerie (Mosen).pdf/188

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Godfried Schalken,

zeichnet sich aus als Virtuos in der künstlichen Beleuchtung kleiner Figuren und Gesichter durch Lampen, Kerzen, Fackeln oder glühende Kohlen. Seinen kleinen Bildern hat er mit der sorgfältigsten Ausführung die größte Vollendung gegeben. Die Galerie besitzt von ihm vier vorzügliche Stücke in dieser Manier:

das Mädchen, welches einen Brief am brennenden Lichte liest,
ein Mädchen mit einem Lichte in der Hand,
der Maler, welcher eine Venusbüste beleuchtet,
ein Mädchen, welches ein Ei gegen das Licht hält.

Es sind kleine lyrische Nachtlampengedichte! Sie haben den Reiz eines Blickes, welchen man bei nächtlicher Weile durch eine Fensterladenritze in die lampenerleuchtete Stube einer Freundin oder eines Bekannten von der Straße herein thut. –

Schalken ist in Dort 1643 geboren und im Haag 1706 gestorben.




Gleiche Kunstrichtung hat

Caspar Netscher.

Sein Vater war der Bildhauer Johann Netscher in Heidelberg, wo er 1639 geboren wurde. Er sollte

Empfohlene Zitierweise:
Julius Mosen: Die Dresdener Gemälde-Galerie. Arnoldische Buchhandlung, Dresden und Leipzig 1844, Seite 178. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Dresdener_Gem%C3%A4lde-Galerie_(Mosen).pdf/188&oldid=- (Version vom 31.7.2018)