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Seite:DieSibyllinenGermanBlassKautzsch2.djvu/35

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Gefilde verwandelt. 236 Zum Streite mit uns vielleicht ...[1]. 237 Wie sagst du: „Ich werde dich überreden“, und ’„Wenn du etwas gegen mich hast, so sprich?“‘[2]. 238 Es war einstmals unter den Menschen der helle Glanz der Sonne, 239 indem sich überall der verbündete Strahl der Propheten verbreitete; 240 die Rede, die ’Honig‘[3] träufelte, einen guten Trank allen Sterblichen, 241 zeigte sich und schritt vor, und der Tag ging allen auf. 242 Um ’deinetwillen‘[4] aber, Engwilliger, erster Urheber der größten Übel, 243 wird Dolch (?) und Trauer kommen an jenem Tage. 244 Anfang der Mühe und großes Ende den Menschen, 245 indem die Schöpfung geschädigt wird und wiederum ein Teil ’erhalten‘[5], 246 höre den bitteren, übelklingenden Ruf [von dir], du Leid für die Menschen!

247 Aber wenn das persische Land sich des Kriegs enthält 248 und der Pest und des Seufzens, so wird dann sein in jenen Tagen 249 der seligen, himmelgeborenen Juden göttliches ’Geschlecht‘[6], 250 welche die Stadt Gottes im Binnenland umwohnen, 251 und bis nach Jope hin eine große Mauer herumziehend 252 werden sie sie hoch erheben bis zu den finsteren Wolken. 253 Nicht mehr wird pfeifen die Trompete den Schall zu ’Kriegsgetümmel‘[7], 254 noch werden sie ’ferner‘ durch die rasenden Hände ’des Feindes‘[8] umkommen, 255 sondern ’sie werden‘ in Ewigkeit Siegeszeichen über die Bösen ’aufrichten‘[9].

256 Einer aber wird wiederum sein vom Himmel her, ein hervorragender Mann, 257 dessen Hände ausbreitete auf dem fruchtreichen Holze 258 der Beste der Hebräer, der die Sonne einstmals stillstehen machte, 259 redend mit schönem Wort und mit reinen Lippen[10].

260 Laß dir nicht mehr quälen dein Herz ’in der Brust von dem Schwerte‘[11], 261 du göttlich Geborene, du Reiche, dem Einzigen[12] ersehnte Blüte, 262 edles Licht und würdiges ’Reis‘[13], ’geliebter‘[14] ’Sproß‘[15], 263 anmutige, schöne jüdische Stadt, gottbegeistert zu Liedern. 264 Nicht mehr wird bacchisch rasen ’umher in deinem Lande‘[16] der unreine Fuß der 265 Hellenen, ’ganz frevelhaften‘[17] Sinn in der Brust hegend, 266 sondern [deine] ruhmvollen Söhne werden dich hoch ehren 267 und werden mit Liedern, mit heiligen Zungen herantreten, 268 mit Opfern aller Art und Gott ehrenden Gelübden. 269 Alle, welche aus kleiner Bedrängnis Mühsale erduldet haben, 270 sie werden, die Gerechten, mehr angenehmes ’Gute genießen‘[18]; 271 die Bösen aber, welche die frevelhafte Zunge gegen den Himmel richteten, 272 werden aufhören, einander entgegen zu reden, 273 und werden sich verbergen, bis die Welt verwandelt wird. 274 Es wird aber kommen aus den Wolken ein Regen brennenden Feuers, 275 und nicht mehr werden die Sterblichen die herrliche Ähre von der Erde ernten; 276 alles [wird sein] unbesät und ungepflügt, bis daß sie erkennen 277 den Herrscher über alles, den unsterblichen, ewigen Gott, 278 die sterblichen Menschen, und nicht mehr Sterbliches ehren, 279 noch auch Hunde und Geier, was Ägypten gelehrt hat 280 zu preisen mit ’unverständigem‘[19] Mund und thörichten Lippen. 281 Aber die heilige Erde der Frommen allein wird alles dies hervorbringen[20], 282 als Naß Honig träufelnd vom Felsen ’und von der Quelle‘[21], 283 und ambrosische Milch wird fließen allen Gerechten.


  1. Hdschr. „halte vor (hieltest du vor) dieses Unstäte“ (andere LA. „Letzte“).
  2. Alex.; Hdschr. „wenn ich etwas gegen dich habe, so spreche ich“.
  3. Sichere Emendation Alex.s; Hdschr. sinnlos.
  4. Konj.; Hdschr. um „dessentwillen“.
  5. Alex. nach V. 230; „geschädigt“ Hdschr.
  6. So das Citat bei Lactantius; „Mut“ Hdschr.
  7. Struve; „Kriegsmord“ Hdschr.
  8. Konj.; „des F.“ Alex. für „die Feinde“ (Acc.)
  9. Rzach; Hdschr. sinnlos.
  10. V. 256 f. wird Moses bezeichnet, s. Ex 17,12; 257 ff. Josua (Jos. 10,12). S. Einltg. S. 183.
  11. Volkmann; Hdschr. „nicht“ (andere LA. „oder“) „in der Br. das Schwert“ (Nom., andere LA. Accus.).
  12. Andere LA. „allein“.
  13. Opsopoeus; Hdschr. „Ende“.
  14. Alex.; „ersehnter“ Hdschr., wie 261.
  15. Bleek; Hdschr. sinnlos.
  16. Struve; Hdschr. „der Perser Land“.
  17. Anonym.; „gleiches Gesetz habenden“ Hdschr.
  18. Alex.; Hdschr. sinnlos.
  19. Struve; „jungem“ (oder sonst verdorben) Hdschr.
  20. So nach dem Citat bei Lactantius; Hdschr. „der Hebräer Land aber ist heilig und wird alles hervorbringen“.
  21. Desgl. Lactant.; „und durch die Zunge“ Hdschr.
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Blass (Übersetzer): Die Sibyllinen. Tübingen: Mohr Siebeck, 1900, Seite 211. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DieSibyllinenGermanBlassKautzsch2.djvu/35&oldid=- (Version vom 31.7.2018)