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Seite:Deutscher Musenalmanach (7) 1857.djvu/398

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Christian Schad (Hrsg.): Deutscher Musenalmanach, 7. Jahrgang

     Des Menschen Herz ist hart wie Stein;

30
Der Mensch gibt keinen Bissen

Umsonst. Man jagt uns aus dem Stall,
Wir werden verhungern müssen.

     Wir können nicht borgen und stehlen nicht,
Wie jene Menschenkinder,

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Auch schmeicheln nicht wie der Mensch und der Hund –

Wir sind verfallen dem Schinder.

     So klagte das Roß, und seufzte tief.
Der Langohr unterdessen
Hat mit der gemüthlichsten Seelenruh’

40
Zwei Distelköpfe gefressen.


     Er leckte die Schnauze mit der Zung’,
Und gemüthlich begann er zu sprechen:
Ich will mir wegen der Zukunft nicht
Schon heute den Kopf zerbrechen.

45
     Ihr stolzen Rosse seid freilich bedroht

Von einem schrecklichen Morgen.
Für uns bescheid’ne Esel jedoch
Ist keine Gefahr zu besorgen.

     So Schimmel wie Rappen, so Schecken wie Fuchs,

50
Ihr seid am Ende entbehrlich;

Uns Esel jedoch ersetzt Hans Dampf
Mit seinem Schornstein schwerlich.

     Wie klug auch die Maschinen sind,
Welche die Menschen schmieden,

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Dem Esel bleibt zu jeder Zeit

Sein sicheres Dasein beschieden.

Empfohlene Zitierweise:
Christian Schad (Hrsg.): Deutscher Musenalmanach, 7. Jahrgang. Stahel'sche Buchhandlung, Würzburg 1857, Seite 380. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutscher_Musenalmanach_(7)_1857.djvu/398&oldid=- (Version vom 31.7.2018)