drei weiblichen Kindern vorstellen. Der Vater, der am Schreibetische sitzt, ist der einzige Kopf welcher dem Künstler interessant werden konnte. „Des Künstlers Erdewallen“ fiel uns bei den übrigen sogleich ein. Lauter schlaffe gedehnte Züge. Wir vermißten auch Zeichnung und Anordnung. Es ist gar keine Komposition in beiden Gemälden, und das gelbgraue, geschwollene Fleisch macht einen sehr widrigen Eindruck. Wir wollen hier die Bemerkung nicht unterdrücken, daß alle wohlgetroffene Portraits zwar in Familien-Sälen einen Platz verdienen, aber nicht alle in Kunstausstellungen erscheinen sollten.
Zwei Bilder nach der Natur, in Oel gemalt, von Herrn Gladysz aus Posen.
An dem einen, welches die gelungenen Bildnisse des zweiten Inspektors der hiesigen Gemäldes-Gallerie Herrn Pechwells und seiner Gattin enthält, mißfiel uns die Anordnung der Gruppe. Die Scene ist unter freyem Himmel, und der Mann steht tiefer als seine Gattin sitzt, so, daß er seinen Kopf, ohne große Anstrengung, nach ihrem Schoose zuwendet, wohin durch die gekrümmte Stellung der
Unbekannt: Die Kunstausstellung zu Dresden im Jahre 1800. Arnold und Pinther, Pirna 1800, Seite 39. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutsche_Kunstbl%C3%A4tter_Die_Kunstausstellung_zu_Dresden_im_Jahre_1800.djvu/47&oldid=- (Version vom 22.9.2024)