Die Draperie zeigt uns einen verständigen, gelungenen Faltenwurf.
Das Kolorit des Ganzen ist schön, und der Künstler, wie man sagt, ein noch sehr junger Mann, berechtigt um so mehr zu den höchsten Erwartungen, da er sich die gegenwärtige Fertigkeit in der kurzen Zeit einiger Jahre erworben hat, und noch immer unter der Leitung des Herrn Grassi arbeitet..
Was uns jedoch nicht recht an diesem Gemälde gefallen wollte, waren die Hände. Die der Magdalene sind nicht schön, und die eine Hand des Johannes steht dem Arme des Petrus so nahe, daß sie, wie letzterm gehörig, erscheint, auch ist sie für den schönen Jüngling viel zu alt. Die aufgehobene Hand des Petrus endlich, erscheint, wie abgerissen dastehend. Wir sehen den Arm gar nicht, zu dem sie gehört, und wie sie hier hinter dem Gewande hervorsteigt, thut sie einen übeln Effekt.
Zwei Akte in Kreide, und einer in Oel von demselben Künstler, bestätigen die gute Meinung von seiner Geschicklichkeit.
Unbekannt: Die Kunstausstellung zu Dresden im Jahre 1800. Arnold und Pinther, Pirna 1800, Seite 26. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutsche_Kunstbl%C3%A4tter_Die_Kunstausstellung_zu_Dresden_im_Jahre_1800.djvu/34&oldid=- (Version vom 22.9.2024)