fünf Darstellungen aus dem häuslichen Leben geben uns den Meister von ehedem nicht wieder. Es fehlt ihnen an Zeichnung und größtentheils auch an Ausdruck. Viele von den Figuren scheinen sich im Traume zu befinden. Selbst die Gewänder stehen seinen vormaligen nach. Die Bezeichnung der Stoffe ist nicht in allen natürlich.
1) Wir sehen eine Mutter, bei ihren zwei schlafenden Kleinen sitzend, einem Knaben Schweigen auferlegen, welcher aus der Schule zurückkommt, wie wir an den Büchern gewahr werden, die, in einen Riemen geschnallt, ihm am Arme hängen. Die Mutter ist nicht ohne Ausdruck und Grazie. Auf den Knaben aber ist ein überaus brauner, unnatürlicher Schatten gefallen.
2) Eine Mutter hinter ihren drei Kindern, die vor dem Vater stehen, dem sie eben einen schriftlichen Glückwunsch überreicht haben, ein Umstand, worüber uns das Blatt in der väterlichen Hand mit den Worten: zum funfzigsten Geburtstage, Auskunft giebt. Auch hier ist die Mutter am bedeutendsten
Unbekannt: Die Kunstausstellung zu Dresden im Jahre 1800. Arnold und Pinther, Pirna 1800, Seite 39. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutsche_Kunstbl%C3%A4tter_Die_Kunstausstellung_zu_Dresden_im_Jahre_1800.djvu/14&oldid=- (Version vom 21.9.2024)