„Und Ihr Rat?“ fragte Maikold schnell.
Elly zögerte etwas. Wieder spielte sie mit dem Schloß der Tasche und seufzte.
Maikold begriff sie nicht. – Was hatte sie nur?! Weshalb wurde es ihr so schwer, ihm mitzuteilen, was sie zu seinem Nutzen für am besten hielt?!
Da begann sie schon, erst leise und unsicher, dann bestimmter –
Plötzlich stand sie auf und ging zum Fenster, sagte nun zum Schluß:
„Dann – dann wäre es vielleicht doch möglich, daß Sie mit einem Satz dem tönenden Sumpf entrinnen –! – Überlegen Sie es sich. Ich glaube bestimmt, daß der Kommerzienrat aus Dankbarkeit Ihre Bitte erfüllt.“
Hektor Maikold war mit einem Male so frei, so leicht zu Mute. – Ja – er würde Ellys Rat befolgen – selbst auf die Gefahr hin, daß die Anzeige eine Falle wäre.
Er eilte Elly nach zum Fenster.
Hier war es halbdunkel. Elly blickte in den quadratischen Hof hinab.
„Fräulein Elly,“ sagte er impulsiv, „Sie sind mein guter Engel.“ – Er nahm ihre Hände und zwang sie, daß sie sich umdrehen mußte.
„Ich werde gleich morgen früh zu Fackelstein gehen, Fräulein Elly. Ach – nur heraus aus dem Sumpf
Wally Lebka: Der tönende Sumpf. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1924, Seite 45. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_t%C3%B6nende_Sumpf.pdf/45&oldid=- (Version vom 31.7.2018)