Michael Lembach: Den Pfarrer Lembach in Plauen erlassenen Getreyde-Rest betr 1646 | |
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eßen müßen, wann mir nicht zum subsidio[UE 1] das wenige, waß ich bei meiner officio scholastico[UE 2] hiebevor erübriget, gewesen wehr. Denn ich jährlich von Zehentfeldern kaum ein 7. oder 8. schock Korn [praescriptum] [?] p[ro]pter[UE 3] bekommen, welche, wenn man es außgedroschen, etwa noch einmahl so viel oder wohl drunter compensiret, daß Ich also oftermahls anderer wege einen u[nd] den andern scheffel aufborgen müßen, welches Mir all zu schwehr worden, besonderß weyl Ich auch in d[er] stad vor die Kammer, so Ich vor mein wenig getreidigt gemietet, einen ziemblichen Hauszinß geben, auch wenn Ich einen scheffel Korn od[er] par[UE 4] außer d[er] festung geschafft, eben sowohl als and[er]s meine Menge auf dem Gewandthause erschütten müßen. Waß soll ich viel sagen vom hafer, wie wichtig er an körnern u[nd] häuffig an garben bei so versehen[en] acker sc. [?] muß gewesen seyn.
(2) So ist E[uer] Hochw[ürden] sonder Zweiffell bewust, wie daß a[nno] d[omini] [1]643 als die Freibergische Belägerung vorgangen, Mir in d[er] Pfarr von den Picolominischen od[er] Churfürstlichen Söldnern großer heftiger Schaden geschehen. Denn nach dem sie ein gute geraume Zeit in Plauen logiret, haben Sie Mir nicht allein meine Bibliothec, die Ich noch mehren theils haußen in Plauen gehabt, spoliret[UE 5] und an schönen nüzlichen büchern diminuiret[UE 6], sond[er]n auch meinen Pfarrgartten fast öde u[nd] wüste gemacht, in dem 185 Bäume groß u[nd] klein von ihnen freventlich abgehauen u[nd] verderbet, darunter Ich nur 70 rechnen will, die recht schön, hoch u[nd] fruchtbar wahren, dahero Mir, wie leicht zu ermeßen, ein große schmehlerung u[nd] verderb an meiner Haushaltung geschehen, welche erlittener schade in 12 od[er] 15 Jahren, wenn Ich so lange nach Gottes willen bey dieser Pfarr leben sollte, nicht würde Zu verwinden seyn. Ferner
(3) ist annoch in frischen gedächtniß mir, daß vonn Jahrs, als die Churfürst[liche] Soldatesca sich naher Dresden
Anmerkungen des Übersetzers
Michael Lembach: Den Pfarrer Lembach in Plauen erlassenen Getreyde-Rest betr 1646. Handschrift, Plauen bei Dresden 1646, Seite 5. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Den_Pfarrer_Lembach_in_Plauen_erlassenen_Getreyde-Rest_betr_1646.djvu/5&oldid=- (Version vom 11.1.2022)