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Seite:DebarimRabbaGermanWuensche.djvu/033

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will dort einen Altar machen dem Gott, der mich erhört hat am Tage meiner Noth;“ auch dich wird der Ewige erhören am Tage der Noth, es wird dich da schützen der Gott Jacobs. Mose sprach vor Gott: Herr der Welt! wenn du deine Kinder in Leiden siehst und es betet niemand für dieselben um Erbarmen, antworte ihnen sogleich. Bei deinem Leben! antwortete ihm Gott, zu jeder Stunde, wo sie mich anrufen, werde ich ihnen antworten, wie es heisst Deut. 4, 7: „Wer ist wie der Ewige, unser Gott, so oft wir zu ihm rufen.“

[12] Oder: „Wie der Ewige, unser Gott,“ in Verbindung mit Ps. 69, 14: „Und mein Gebet zu dir, Ewiger, zur Gnadenzeit.“ R. Chanina bar Papa fragte den R. Samuel bar Nachman: Was heisst das, was geschrieben steht: „Mein Gebet zu dir, Ewiger, zur Gnadenzeit?“ Dieser antwortete ihm: Die Thore des Gebetes sind zuweilen geöffnet, zuweilen geschlossen, aber die Thore der Busse sind stets geöffnet. Er sprach: Woher lässt sich das beweisen? Aus Ps. 65 6: „Furchtbares, mit Gerechtigkeit erhörst du uns, Gott unsrer Hilfe, du Zuversicht aller Erd- und Meeresenden, der Fernen.“ Sowie diese Wassersammlung zuweilen geöffnet, zuweilen verschlossen ist, so sind auch die Thore des Gebetes zuweilen offen, zuweilen geschlossen, aber das Meer ist immer offen. So ist auch die Hand Gottes immer offen, die Reuigen aufzunehmen. Rab Anan sagte: Auch die Thore des Gebetes sind nie verschlossen, wie es hier heisst: „Wie der Ewige, unser Gott, so oft wir zu ihm rufen.“ Unter קריאה Rufen ist nichts anderes als das Gebet zu verstehen, wie es heisst Jes. 65, 24: „Bevor sie noch rufen, werde ich antworten.“

R. Chia der Grosse hat gesagt: Es heisst Ps. 27, 14: „Hoffe auf den Ewigen, sei stark und muthigen Herzens und hoffe auf den Ewigen“ d. i. bete und bete abermals, es giebt doch eine Zeit, wo dir Erhöhrung wird.

Oder: „Mein Gebet zu dem Ewigen“ u. s. w. Weil David allein sprach: „zur Gnadenzeit,“ aber das Gebet der Versammlung kehrt niemals leer zurück. „Wie der Ewige, unser Gott, so oft wir zu ihm rufen,

[13] denn wo giebt es ein so grosses Volk, welchem Gott so nahe ist?“ Die Sectirer (Minim) fragten den R. Simlai:[QP 1] Wie viel Götter (Mächte) haben die Welt erschaffen? Er antwortete ihnen: ich und ihr wollen die sechs Schöpfungstage fragen. Da entgegneten sie: Steht denn im Anfange schuf אלוה (sing.)? es steht doch: Im Anfange schuf אלהים (plur.). Er sprach zu ihnen: Steht denn בראו sie erschufen? es steht doch ברא er erschuf. Ferner steht denn ויאמרו אלהים die Götter sprachen, es sei eine Veste, es sammeln sich die Wasser, es seien Lichter? es heisst doch: ויאמר‎ und er sprach. Als sie an das Werk des sechsten Schöpfungstages kamen, da waren sie froh. Sie sprachen zu ihm; Siehe es heisst Gen. 1, 26: „Wir wollen einen Menschen machen (נעשׂה) nach unserm Bilde“ u. s. w. Er entgegnete ihnen: Es steht nicht: ויבראו sie erschufen den Menschen in ihrem Bilde (בצלמיהם), sondern es heisst: ויברא er erschuf den Adam in seinem Bilde (בצלמו). Sie

  1. s. Sanh. fol. 38.
Empfohlene Zitierweise:
August Wünsche (Übersetzer): Debarim Rabba. Otto Schulze, Leipzig 1882, Seite 25. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DebarimRabbaGermanWuensche.djvu/033&oldid=- (Version vom 31.7.2018)