Zum Inhalt springen

Seite:DebarimRabbaGermanWuensche.djvu/017

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

angenommen? Allein sie haben vor ihm geschwiegen, darum sagt er zu ihnen: Wie ihr, die ihr gerecht seid d. i. wie euresgleichen Zurechtweisungen annehmen und schweigen. Oder warum hat Mose sie mit dem Ausdruck תוספת‎ (יוסף‎) hinzufügen, gesegnet? Weil die Zugabe Gottes (שתוספתו שׁל הק״בה‎) grösser ist, als die Hauptsache. Gewöhnlich, wenn ein Mensch von seinem Genossen eine Litra Fleisch kauft, so spricht er zu ihm: Gieb mir etwas zu (הוסיף לי‎). Wieviel giebt er da ihm zu? Eine Unze. Aber bei Gott ist die Zugabe grösser, als die Hauptsache. Wie so? Jizchak galt doch dem Abraham als Hauptperson und doch war die Zugabe (eig. und doch war das, was er ihm zufügte) grösser, als die Hauptsache, wie es heisst Gen. 25, 1: „Abraham fügte hinzu und nahm ein Weib.“ Ebenso war Joseph doch die Hauptperson für seine Mutter und Benjamin eine Zugabe, wie es heisst das. 30, 24: „Der Ewige füge mir hinzu einen anderen Sohn.“ Was aber steht das. 46, 21 geschrieben? „Und die Söhne Benjamins sind Bela, Becher und Asbel“ u. s. w. Siehe, Benjamins Söhne sind mehr als die des Joseph. Chiskias Regierung dauerte der Hauptsache nach 14 Jahre, das aber, was ihm Gott hinzusetzte, war mehr als jene. Woher lässt sich das beweisen? Es heisst Jes. 38, 5: „Ich füge zu deinen Tagen noch fünfzehn Jahre hinzu.“ Daraus siehst du, dass die Zugabe Gottes mehr ist, als die Hauptsache, und darum segnete Mose auch den Ausdruck des Hinzufügens (יוסף‎).

und segne euch. R. Levi sagte: Womit ist die Sache zu vergleichen? Mit einem Könige, der zu seinem Feldherrn sagte: Geh und vertheile eine Litra Gold an die Legionen. Der Feldherr ging und gab ihnen von Fünfern fünf Goldstücke. Da sagten jene: Der König hat dich doch geheissen, uns von einer Litra Gold zu geben und du giebst uns nur von Fünfern fünf Goldstücke? Er sprach zu ihnen: Diese sind von dem meinigen, wenn der König kommt, wird er euch von dem seinigen geben. So sprachen auch die Israeliten: Unser Lehrer Mose! Gott hat seinen Segnungen keine Grenze gesetzt, und du sprichst zu uns: „tausendmal?“ Das, womit ich euch gesegnet habe, ist von meinem Segen, antwortete Mose, wenn Gott kommt, wird er euch segnen, wie er euch verheissen hat.

[14] Oder: „Der Ewige, euer Gott, hat euch gemehrt.“ Warum hat er sie gesegnet, dass sie so viel werden mögen, wie die Sterne? Wie die Sterne Stufen über Stufen (Grade) haben, so haben auch die Israeliten Stufen über Stufen; wie die Sterne keine Grenze und keine Zahl haben, so haben auch die Israeliten keine Grenze und keine Zahl; wie die Sterne schalten von einem Ende der Welt bis zum andern, so auch die Israeliten. Mose sprach vor Gott: Herr der Welt! warum hast du deine Kinder nicht mit der Sonne und mit dem Mond verglichen, die doch grösser sind, als die Sterne? Gott antwortete: Bei deinem Leben! Sonne und Mond werden sich einst schämen. Woher lässt sich das beweisen? Aus Jes. 24, 23: „Es erröthet der Mond und schämt sich die Sonne“ u. s. w. Aber

Empfohlene Zitierweise:
August Wünsche (Übersetzer): Debarim Rabba. Otto Schulze, Leipzig 1882, Seite 9. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DebarimRabbaGermanWuensche.djvu/017&oldid=- (Version vom 31.7.2018)