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Seite:De Zwei Frauen (Hahn-Hahn).djvu/185

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in Ems ausruhend genug um vor der Hand da zu bleiben. Er wich nicht von Corneliens Seite. Nie war ihm eine Frau so angenehm gewesen! Vielleicht verfalle ich in eine wahre Leidenschaft für sie - sprach er zu sich selbst - denn sie hat eine Anziehungskraft die ich nicht begreifen noch erklären kann. Könnte ich das, so könnt' ich auch widerstehen. - Jezt aber weiß ich gar nicht worin die Gefahr besteht: ich sehe kein Netz, keine Schlinge, keine Absicht, nichts, ich fühle nur die Wirkung des Magnets auf mich. Warlich, nimmermehr hätte ich geglaubt, daß mein Organismus eisern genug sei um dem Magnet einen solchen Spielraum zu gönnen! - Wächst mir die Leidenschaft über den Kopf, so wird die Energie sich von selbst einfinden, und dann bin ich entschlossen sie nach Spanien zu entführen.

Während Gotthard darüber nachdachte wie er sich in der dereinstigen Leidenschaft benehmen würde, ward Leonor wirklich von ihr erfaßt. Cornelie war lebhaft und mittheilend wo sie irgend eine Ansprache fand, und freute sich an dem Austausch der Gedanken, wo er ihr geboten wurde. Ihr Geist strebte sich nach jeder Richtung zu entfalten; und war ihm auch der Ballast fremd, den das Schiff der Wissenschaft mit sich schleppt um anwendbar auf die positiven

Empfohlene Zitierweise:
Ida von Hahn-Hahn: Zwei Frauen. Erster Band. Berlin 1845, Seite 181. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zwei_Frauen_(Hahn-Hahn).djvu/185&oldid=- (Version vom 31.7.2018)