mit ihr behaftet sind und dadurch wahrhaft unleidlich werden.
„Himmel! sagte Aurora nach dem ersten Besuch des Hauptmanns; der Mann ist ermüdend.“
„Das hatte ich gleich weg! antwortete Elsleben, und deshalb ging ich meiner Wege. Ich hab' keine Zeit um solcher Zungendrescherei anderthalb Stunden zuzuhören.“
Nach dem zweiten Besuch äußerte Aurora:
„Der Hauptmann spricht freilich entsetzlich viel .… aber doch wenigstens von interessanten Dingen, von Büchern, von Reisen, von Zuständen. Ich sage nicht daß er interessant spricht, indessen höre ich doch einmal etwas Andres.“
„In Gottes Namen, Miezchen, entgegnete Elsleben, amüsire Dich so gut Du kannst mit ihm oder über ihn .… wenn ich nur nicht zuzuhören brauche.“
Beim dritten Besuch präludirte der Hauptmann auf die Lectüre von „Hermann der Cherusker“ und Aurora war erwartungsvoll. Beim vierten Besuch fand sie statt. Aurore hatte freilich zu viel Geschmack und Urtheil um dem „Cherusker“ einen Platz zwischen Shakespears historischen Dramen anzuweisen - was der Autor unbefangen that - aber es fanden sich doch einige recht schöne Verse darin, die Sprache war gebildet. Die Gesinnung edel,
Ida von Hahn-Hahn: Zwei Frauen. Erster Band. Berlin 1845, Seite 129. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zwei_Frauen_(Hahn-Hahn).djvu/133&oldid=- (Version vom 31.7.2018)