„Du hast Recht,“ sprach sie sanft.
„Und ich finde es impertinent vom Fürsten Gotthard Dich dazu aufzufordern - fuhr Eustach fort, an seinen eigenen Worten sich ereifernd - er weiß recht gut was sich schickt und nicht schickt; folglich mußt Du ihm Veranlassung zu dieser Ungehörigkeit gegeben haben.“
Das hatte sie nun allerdings darum sagte sie entschuldigend:
„Wir hatten Beide gewiß nichts Ungehöriges im Sinn; ich wollte nur gern nach Landeck.“
„Und eine halbe Stunde vorher wolltest Du nicht hin! welche Launen!“
Eigentlich .… wollt' ich zu Dir.
„Ah siehst Du .… das ist unerträglich so bei jedem Schritt bewacht zu werden.“
„Ah! Sagte sie und eine Flamme schlug aus ihrem Blick auf, Du meinst also daß ich auf Wächtergedanken bei Dir, kommen könnte?“
„Ich meine, daß Deine Capricen unberechenbar sind,“ lenkte er ein.
Seine üble Laune rührte hauptsächlich von der Befürchtung her, daß Madame Orzelska sich jezt andern Interessen, als denen die ihm am Herzen lagen, hingeben könne. Cornelie aber verfiel in eine Traurigkeit, die sie nicht mehr vor sich selbst zu beherrschen
Ida von Hahn-Hahn: Zwei Frauen. Erster Band. Berlin 1845, Seite 81. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zwei_Frauen_(Hahn-Hahn).djvu/085&oldid=- (Version vom 31.7.2018)