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Seite:De Zwei Frauen (Hahn-Hahn).djvu/068

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zu Wagen, zu Pferde. Allmälig vergrößerten einige andre Badegäste den Kreis. Eustach war neubelebt wie in jungen Jahren, behauptete er, und Cornelia unterhielt sich gut. An Madame Orzelska hatte sie sich allmälig gewöhnt, endlich gefiel sie ihr; nach vier Wochen waren sie Freundinnen so weit die Charactere es erlaubten - denn Antoinette, die alle Grazien besaß, hatte auch die eines romantischen Schwunges insofern es ihr Vaterland betraf, und leise Andeutungen, daß der Grund zu schmerzlichen Mißhelligkeiten zwischen ihr und ihrem Gemal in seinem Mangel an Patriotismus läge, entschlüpften ihr zuweilen Cornelien gegenüber.

„Urtheilen Sie wie mir dabei zu Muth ist - denn ich bin die Tochter eines Hauses, das sich stets mit Gut und Blut für die Freiheit Polens geopfert hat - sagte sie und ihre schönen Augen funkelten; Ideen, für die mein Vater unter Kosciuszko - mein Bruder unter Napoleon geglüht, geblutet und gelitten haben, muß ich verachtet und geschmähet sehen, wenn ich in Polen bin, und das macht mir das dortige Leben unerträglich.

Cornelie begriff die Qual eines Zwiespalts, der aus Grundverschiedenheit der Gesinnung entspringt, und daß sie eine solche in Antoinette fand, daß diese scheinbar frivole Frau einer solchen Begeisterung

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Ida von Hahn-Hahn: Zwei Frauen. Erster Band. Berlin 1845, Seite 64. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zwei_Frauen_(Hahn-Hahn).djvu/068&oldid=- (Version vom 31.7.2018)