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Seite:De Zwei Frauen (Hahn-Hahn).djvu/041

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einer solchen Hingebung, der alle Bestrebungen, Wege und Zwecke sich unterordnen, würdest Du gewiß das Interesse gefunden haben, dessen Entbehrung Dir schwer fällt, und welches zur Vervollständigung einer reichbegabten Existenz gehören mag.“

„Wenn auf dieser Leiter nicht die untergeordneten Staffeln so entsetzlich mühevoll und unbelohnend wären - wenn Diejenigen, welche auf den höheren stehen, nicht geflissentlich jene unterdrückten um sie als geschickte Werkzeuge in der Hand zu behalten - wenn nicht unbedingte Selbstunterordnung und zähe Beharrlichkeit, Lammesgeduld und Ameisenthätigkeit dazu erheischt würden: so möge ich mich wol einer solchen gewidmet haben. Aber das heißt denn auch vollständig die eigene Jugend dem Alter opfern, die Gegenwart hingeben um den Preis der Zukunft - und ich war immer zu lebensfrisch für das Eine, und zu wenig ehrgeizig für das Andre.“

War Eustach im Zuge von sich selbst zu sprechen, so war des Erzählens kein Ende, und mit der unschuldigen Schmeichelei der Liebe wußte Cornelia leicht den Gesprächen diese Wendung zu geben. So wie Aurorens Phantasie aber keine Nahrung bei dem Mann ohne Schwung und Geist fand, den das Schicksal ihr zur Seite gestellt, so ermüdete die Eustachs bei der immer gleichmüthigen, liebevollen,

Empfohlene Zitierweise:
Ida von Hahn-Hahn: Zwei Frauen. Erster Band. Berlin 1845, Seite 37. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zwei_Frauen_(Hahn-Hahn).djvu/041&oldid=- (Version vom 31.7.2018)