schlafen.“ — „Nein, sie sind tot“, sprach Boris; „die im blauen Schleier sind Männer, und die im roten Schleier sind Frauen, oder umgekehrt. Jetzt kommen also auf jeden Scheiterhaufen noch zwei, oder sie errichten einen dritten. Je nachdem sie denken, daß der Holzstoß genügend Luft hat und brennt, anstatt zu schwelen. — Nein, sie zünden schon an, die vier übrigen kommen auf einen neuen Scheiterhaufen. Der Mann mit der Fackel dort ist der Domra, der Verbrenner, der erhält für jede Leichenverbrennung bis zu tausend Ruppees. Das Geschäft macht ihn schwer reich.“ — Die Holzstöße flammten jetzt hell auf, und blaue Rauchwolken zogen in die Lüfte. Die Scheiterhaufen strahlten warme Glut herüber und wärmten, unwillkürlich wohltuend, in der Morgenglut.
„Und im Vorüberziehen wärmt mich
der Toten Glut,
die meinem armen Leben wie letzte
Liebe tut,“
dachte Indra, „die Glut des Vergangenen, die noch zu mir herüberzuckt.“ Eine schwere Trauer füllte ihre Seele.
Hermione von Preuschen: Yoshiwara., Seite 168. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Yoshiwara_Preuschen_Hermione_von.djvu/167&oldid=- (Version vom 17.8.2016)