wieder ganz allein, dann hatte sie niemand als Boris, Boris, den rätselhaften. Es war Nacht geworden, man brachte eine Lampe und Tee. Sie machte sich nun fertig, mit Schminken und Pudern, kunstvoll, wie sie’s von Shidoutti gelernt. Nach einer Weile ging sie hinunter. Es saßen schon ein paar Mädchen im Käfig, wie sie es für sich nannte. Bei ihrem Eintritt standen sie aber alle auf und reichten ihr auf englische Art die Hand, gaben ihr Feuer zur Zigarette und waren in jeder Weise um sie bemüht. Sie hockte sich japanisch am Boden nieder und ward bald der stolze Mittelpunkt einer entzückenden Gruppe. Draußen begann jetzt das Publikum zu defilieren und über ihre Schönheit sich zu unterhalten. Gar viele ausgestreckte Hände mußte sie ergreifen und schütteln.
Da sah sie Brostoczicz’ gramverzerrtes Antlitz an das Gitter gepreßt. „Das habe ich aus dir gemacht,“ flüsterte er. „Never mind“, sprach sie heiter und winkte ihm tröstend zu. Der Manager trat jetzt in den „Käfig“ wie ein Tierbändiger unter seine Bestien. Er schlug Feuerstein und
Hermione von Preuschen: Yoshiwara., Seite 143. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Yoshiwara_Preuschen_Hermione_von.djvu/142&oldid=- (Version vom 17.8.2016)