mehr jung, wohl ein angehender, gutkonservierter Fünfziger mit an den Schläfen stark ergrautem, sonst schwarzem Haar. Blaugraue Augen, von schwarzen Wimpern umsäumt, wären schön gewesen, ohne ihren flackernden, rastlosen Blick. Ein kleiner Schnurrbart und ein ganz kurz französischer Spitzbart deuteten auf den Franzosen hin. Aber er sprach fließend Deutsch und hatte die Manieren eines vollendeten Kavaliers. — Der Kellner kam, Indra bestellte Tee, Butter, Brot und Eier. Und sie verzehrte ihr Frühstück mit Behagen in dem schönen Speisewagen, von dessen Aussichtsfenstern man einen ganz anderen Überblick der Gegend hatte als aus ihrem Coupé dritter Klasse. „Hier möchte ich immer sitzen“, meinte sie heiter. — „Sie hatten es nicht gut getroffen in Ihrem Damencoupé“ bemerkte Brostoczicz. — „Ja, ich weiß nicht, wann es schlimmer war,“ sagte Indra lächelnd, „wenn sie wachten oder wenn sie schliefen. — Es war wohl beides gleich fürchterlich.“ — — „Man sieht, daß gnädiges Fräulein noch wenig gereist sind, sonst wären Sie vorsichtiger gewesen; darf ich Ihnen nun zu einem besseren Platz behilflich
Hermione von Preuschen: Yoshiwara., Seite 29. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Yoshiwara_Preuschen_Hermione_von.djvu/028&oldid=- (Version vom 17.8.2016)