„Jawohl,“ lacht der Diener, „er ging an die Kiste und fraß sie auf.“
Die Kinder glauben, daß jetzt alle Leute, soviel ihrer im Hause sind, in Aufregung geraten und sich auf den Bösewicht Nero stürzen werden. Aber die Leute sitzen ganz ruhig auf ihren Plätzen und wundern sich bloß über den Appetit des großen Hundes. Papa und Mama lachen… Nero geht um den Tisch, wedelt mit dem Schwanz und leckt sich selbstgefällig das Maul… Unruhig ist nur die Katze. Mit gestrecktem Schwanz geht sie in dem Zimmer umher, schaut mißtrauisch die Menschen an und miaut wehmütig.
„Kinder, es ist schon neun! Schlafenszeit,“ ruft Mama.
Wanja und Nina legen sich zu Bett, weinen und denken noch lange an die tiefgekränkte Katze und an den grausamen, frechen und unbestraften Nero…
Anton Pawlowitsch Tschechow: Von Frauen und Kindern. Musarion, München 1920, Seite 130. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Von_Frauen_und_Kindern_(Tschechow).djvu/130&oldid=- (Version vom 31.7.2018)