aber beständig bei dem Leugnen blieben, hat sich selber hertzhaft und willig ausgezogen, worauf sie der Scharfrichter mit den Händen angeseilet, – peinlich Beklagte hat gerufen: O wehe! o wehe! Herr im Himmel komme zu Hilfe! Die Zehen sind angeseilet worden – – hat gerufen: ihre Arme brechen ihr. Die spanischen Stiefel sind ihr aufgesetzet, die Schraube auf dem rechten Bein ist zugeschraubet, ihr ist zugeredet worden, die Wahrheit zu sagen. Sie hat aber darauf nicht geantwortet. Die Schraube auf dem linken Bein auch zugeschraubet. Sie hat gerufen, sie kennte und wüßte nichts. Die linke Schraube gewendet, peinlich Beklagte ist aufgezogen, sie hat gerufen: Du lieber Herr Christ, komme mir zu Hilfe! sie kennte und wüßte nichts, wenn man sie schon ganz tot arbeitete. Ist höher aufgezogen, ist stille worden und hat gesagt, sie wäre keine Hexe. Die Schraube auf dem rechten Bein zugeschraubet, worauf sie o wehe! gerufen. Es ist ihr zugeredet worden, die Wahrheit zu sagen. Sie ist aber dabei blieben, daß sie nichts wüßte, ist wieder niedergesetzet worden, die Schrauben sind wieder zugeschraubet, hat geschrieen: O wehe! O wehe! wieder zugeschraubet auf dem rechten Bein, ist stille worden und hat nichts
Oskar Wächter: Vehmgerichte und Hexenprozesse in Deutschland. W. Spemann, Stuttgart 1882, Seite 194. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Vehmgerichte_und_Hexenprozesse_in_Deutschland_W%C3%A4chter.djvu/192&oldid=- (Version vom 31.7.2018)