behauptete, es geschähe durch sogenannte Tantriks (Wortzauber), – und der Prozeß gehe blitzschnell und zwar vom Gehirn aus vor sich; doch wer vermag das zu glauben! Er setzte damals noch hinzu, daß alle indischen Opale gleichen Ursprungs seien, und daß sie jedem, der sie trüge, Unglück brächten, da sie einzig und allein Opfergaben für die Göttin Dhurga, die Vernichterin alles organischen Lebens – bleiben müßten.“
Die Zuhörer standen unter dem Eindrucke der Erzählung und sprachen kein Wort.
Miß Hunt spielte mit dem Ring. – – – –
„Glauben Sie, daß Opale wirklich deswegen Unglück bringen, Mr. Jennings,“ sagte sie endlich.
„Wenn Sie es glauben, bitte, vernichten Sie den Stein!“ – – – – und Mr. Jennings nahm ein spitzes Eisenstück, das als Briefbeschwerer auf dem Tische lag und hämmerte leise auf den Opal, bis er in muschelige, schimmernde Splitter zerfiel.
Gustav Meyrink: Orchideen. München o. J., Seite. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Orchideen_Meyrink.djvu/110&oldid=- (Version vom 31.7.2018)