Der Photograph Maloch war es, der endlich Licht in das Rätsel brachte, – er hatte als ersten den Aufstieg mit dem angekündigten Fesselballon mitgemacht und die Verwüstungen der Stadt von der Vogelperspektive aufgenommen. –
Jetzt hing das Bild in seinem Schaufenster, und die Gasse war voll Menschen, die es betrachten wollten.
Was sah man da!
Mitten aus dem dunklen Häusermeer leuchteten die leeren Grundflächen der zerstörten Bauten in weißem Schutt und bildeten ein zackiges Geschnörkel:
„G. M.“
Die Initialen des Amerikaners! – –
– – – – Die meisten Hausherren hat der Schlag getroffen, nur dem alten Herrn Kommerzienrat Schlüsselbein war es ganz Wurst; – sein Haus war so wie so baufällig gewesen. –
Er rieb sich nur ärgerlich die entzündeten Augen und knurrte: –
„Ich hab’s ja immer gesagt, für was Ernstes hat der Mackintosh nie Sinn gehabt.“ –
Gustav Meyrink: Orchideen. München o. J., Seite. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Orchideen_Meyrink.djvu/078&oldid=- (Version vom 31.7.2018)