mit einem zinnernen Deckel, auf dessem Rande die Dedication eingraviert war, war es, welchen ich oft stundenlang anstarrte, der mir alle Erinnerungen, welche mir lieb und wert waren, ins Gedächtnis zurückrief. Dieser an und für sich so unbedeutende Gegenstand bewirkte bei mir vermöge associativer Beziehung zu einer meine lebhaftesten Gefühle hervorrufenden Gesammtvorstellung, eine Art Hypnose, einen sehr tiefen, dem bloßen Aussehen nicht zukommenden Eindruck. Diese psychologische Erscheinung erklärte ich mir aus einem associativen Gesetz, dem Gesetz der Beziehung einer Theilvorstellung zur Gesammtvorstellung, wobei das Essentielle die individuelle Gefühlsbetonung der Theilvorstellung im Sinne eines Lustgefühls war, das ich einst empfunden hatte.
Und indem ich diese trockene Erklärung tausendmal wiederholte, ließ mich der Fetisch endlich los.
Ernst kritisierte sich selbst mit einer bösartigen Satire, mit einem giftigen Sarkasmus. Der Verkehr mit ihm wurde immer qualvoller. Eine kalte Höflichkeit, ein maskiertes Lächeln, das freundlich sein sollte und höchstens verlegen, beinahe tölpelhaft
Arnold Hagenauer: Muspilli. Leipzig 1900, Seite 96. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Muspilli_hagenauer.djvu/094&oldid=- (Version vom 31.7.2018)