und er fühlt sich so wohl im Dunste seines eigenen Körpers und soll nun hinaus in den kalten Reif.
Aber er wollte nicht in den kalten Reif.
Und so gewann sie die Macht.
Und so verlor er den Glauben an die Menschen.
Und der Verlust that ihm weh.
Und sie kam jede Nacht.
Und er glaubte nur mehr an sich und an sie. Aber er war matt geworden, matt im Kampf. Und sie sagte, es gäbe Dämonen, die leise herumschleichen, und die über den die Herrschaft bekämen, der eine Schuld trüge, und wer trüge keine?
Da ward er schwach und feig.
Weil er aber nicht mehr kämpfte, so unterlag er. Es siegten viele über ihn. Zuerst siegte die Furcht, die Furcht vor der Schuld. Und da er die Schuld nicht kannte, so begann er zu grübeln, und er fand sie nicht, aber es blieb die Furcht.
Und er stand nicht mehr jenseits von Gut und Böse, sondern er ward verantwortlich. Aber er wußte nicht wem.
So entstand, gleichsam durch Parthenogenese, im Hirne der gestürzten ersten Titanen Gott und sein
Arnold Hagenauer: Muspilli. Leipzig 1900, Seite 9. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Muspilli_hagenauer.djvu/007&oldid=- (Version vom 31.7.2018)