standen vereinzelt einige Hofhunde, die hinter ihren fortziehenden Herren herbellten, und neben den weinenden Frauen in den Booten bellten andere Hunde, so daß die Luft voll Schluchzen und Bellen war.
Ein älterer Mann, den alle den „Heiden“ nannten, weil er fürchterlich fluchen konnte und seit Jahren niemals bei einer Kirchenversammlung auf einer der Inseln gesehen wurde, er, der früher Kapitän gewesen war und zwei Dampfschiffe verloren hatte, trat jetzt auf mich zu und reichte mir ein kleines Fläschchen mit einem zusammengefalteten kleinen Zettel. Der Alte war blaurot im Gesicht, und sein grauer Spitzbart saß ihm trotzig kurzgeschnitten am Kinn. Er hatte seinen guten blauen sonntäglichen Tuchanzug an und seine alte Kapitänsmütze auf, mit einer goldenen Borte daran.
„Sir,“ sagte er, denn er sprach mit Vorliebe einige Brocken Englisch, um seine höhere Weltkenntnis vor den andern Bewohnern der Insel hervorzutun. Er untermischte immer seine Rede mit „Well“ und „Allright“ und verabschiedete sich nie, ohne „Goodbye“ zu sagen.
„Sir, ich habe das gefunden,“ sagte er und
Max Dauthendey: Geschichten aus den vier Winden. Albert Langen, München 1915, Seite 20. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Geschichten_aus_den_vier_Winden_Dauthendey.djvu/21&oldid=- (Version vom 31.7.2018)