Hungers, so zum wenigsten sagt man mir. C’est égal, ’s war doch eine lustige Zeit … Schadedrum. Zu Tode langweilen wird man sich unter dem jetzigen Régime, nicht einmal eine Madame Poisson, der man Aufregungen bereiten könnte!“ Und der Herzog reibt sich in Erinnerung eines längst begangenen bösen Streiches mit einigem Vergnügen die Hände. Er ist stolz auf alle seine vergangenen Nichtsnutzigkeiten und Eulenspiegeleien. Eine derselben, welche er stets mit besonderem Behagen erzählt, ist, wie er seiner Zeit, um die von einer Migräne befallene Marquise de Pompadour, née Poisson, zu quälen, eine ganze Nacht in seinem, über dem ihren gelegenen Schlafzimmer getanzt hat – ganz allein, aber mit sehr großem Kraftaufwand.
„Und Deine Angelegenheiten standen auch viel günstiger unter dem alten Régime, als jetzt,“ fährt er fort. „Die Grisette dort in Versailles war immer entzückt, wenn sie ein paar hübschen jungen Liebesleuten zu ihrem Glück verhelfen und der Etiquette ein Schnippchen schlagen konnte, während die jetzige Königin – – ja, wo ihr
Ossip Schubin: Etiquette. Paetel, Berlin 1887, Seite 45. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Etiquette_Schubin_Ossip.djvu/45&oldid=- (Version vom 31.7.2018)