unbekannt, Adolf Böttger (Übersetzer): Die blutige Rache einer jungen Frau | |
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Das Übrige des Gedichtes ist nicht aufgeschrieben, aber ihre Ode auf die Rache lautet so:
„Dieses Gedicht der ewigen Rache, auf wessen Betrieb entwerf ich es? –
Ach, wenn ich den Anfang bedenke, betrübt sich mein Herz! –
Am Morgen denke ich darüber nach, des Abends erwäge ich es in meinem Gemüthe; der peinliche Gedanke verlässt mich nimmer und nimmer mehr. –
Ich hebe mir diesen Heirathskontrakt auf, um die Herzlosigkeit seiner Liebe zu erklären. –
Meine Familie wohnte ursprünglich in dem Distrikte Lingan –
Und meine Vorfahren, die ihrem Fürsten treulich dienten, wurden besprengt mit dem Thau der kaiserlichen Huld; –[1]
Später, als mein Vater schon ein Greis war, beging er ein Versehen in der militärischen Ordnung –
Und wurde herabgesetzt zum Posten eines Kapitäns der Militärstation zu Nan Yang. –
In der tiefsten Einsamkeit des Harems wurde Keaou Lẅan geboren und erzogen. –
Noch hatte sie nie einen Schritt aus der väterlichen Halle gewagt, –
- ↑ Der Sinn dieser Zeile ist: Die Bildnisse meiner Vorfahren werden in der kaiserlichen Gallerie aufbewahrt.
unbekannt, Adolf Böttger (Übersetzer): Die blutige Rache einer jungen Frau. Wilhelm Jurany, Leipzig 1847, Seite 68. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Die_blutige_Rache_einer_jungen_Frau.djvu/070&oldid=- (Version vom 31.7.2018)