sehen Sie, welch schönen Sieg wir erringen,“ entgegnete der Herzog lächelnd und wies auf die Gruppen ängstlicher Damen, die sich zitternd in die Arme hilfsbereiter Herren schmiegten. Laharpe, der Unvermeidliche, ließ sich die Gelegenheit zu einer poetischen Improvisation natürlich nicht entgehen, wobei er Frau von Genlis als Venus, den Herzog als Mars feierte und es nur, – aus übertriebener Bescheidenheit! – unterließ, sich selbst als Adonis vorzustellen.
In wenigen Wochen kehre ich nach Straßburg zurück. Sollte Graf Cagliostro meinen dringenden Bitten, mitzukommen, noch Gehör schenken, so hoffe ich nicht nur für mich, sondern vor allem für Sie, teuerste Marquise, auf eine im höchsten Sinne bedeutungsvolle Zeit.
Meine liebe Delphine. Rohan hat nicht zu viel gesagt. Ich bin aufs äußerste überrascht von dem Erlebten und glaube darnach zu den größten Erwartungen berechtigt zu sein. Ich brauche Ihnen wohl kaum noch zu versichern, daß der Gedanke, meine körperlichen Kräfte zurückzugewinnen, und mein Vermögen, wenn nicht zu vergrößern, so doch zu erhalten, mit dem Wunsche, Ihnen nicht beschwerlich zu fallen, und Sie mit dem Glanz zu umgeben,
Lily Braun: Die Liebesbriefe der Marquise. München 1912, Seite 271. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Die_Liebesbriefe_der_Marquise_(Braun).djvu/277&oldid=- (Version vom 31.7.2018)