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Seite:De Die Liebesbriefe der Marquise (Braun).djvu/264

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überzeugt ist, wenn die Hofschranzen ihre Pensionen, die Bankiers ihre guten Köche haben, erscheinen Auffassungen, wie die unseren, nur als eine Lächerlichkeit. Als ob es keine anderen Leiden gäbe, als die, die uns persönlich verletzen! Als ob die Natur selbst, die uns den Mut gab und ein fühlendes Herz, uns nicht zu Hütern des öffentlichen Wohles berufen hätte

Wir haben es erleben müssen, daß der Aufruhr der Ballettänzer der Oper das öffentliche Interesse mehr in Anspruch nahm, als die Verluste des französischen Handels, die Einnahme von Pondéchery, die unglückliche Expedition der Sainte-Lucie. Hätte ich nicht kurz vorher den frenetischen Jubel mit erlebt, mit dem die Pariser die heimkehrenden Helden des amerikanischen Freiheitskrieges begrüßten, ich würde an all meinen Hoffnungen irre geworden sein. Es war ein momentaner Ausbruch tiefgewurzelten Hasses gegen den Feudalstaat; eines Hasses jedoch, der nicht mehr ist, als ein Gefühl, denn als der Marquis Lafayette und der Prinz Montbéliard, ohne sich einen Augenblick Ruhe zu gönnen und des Triumphes zu genießen, der ihnen überall bereitet wurde, der französischen Marine für den Kampf gegen England ihre erprobten Waffen zur Verfügung stellten, verstand sie niemand.

Kurz vor seiner Einschiffung hatte ich übrigens noch Gelegenheit, den Prinzen zu sprechen. Ich

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Lily Braun: Die Liebesbriefe der Marquise. München 1912, Seite 258. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Die_Liebesbriefe_der_Marquise_(Braun).djvu/264&oldid=- (Version vom 31.7.2018)