das Buch aus der Hand. „Rétif de la Bretonne“, sagte sie, „hat keine schlimmeren Bücher geschrieben.“ Die Tochter starb fast vor Lachen. Der Roman ist nämlich von ihr!
Die Herzogin d'Anville wollte ihren Liebhaber, der an Leidenschaft manches zu wünschen übrig ließ, mit ihren Beziehungen zu Herrn d'Alembert eifersüchtig machen. „Er ist ein Gott!“ schwärmte sie. „Ach, Madame, wenn er ein Gott wäre,“ antwortete der Liebhaber gelassen, „so würde er damit angefangen haben, sich zu einem Manne zu machen.“
Und nun noch ein hübscher Spaß, der Paris während Ihres Krankseins tagelang amüsierte: Ein paar polnischen Edelleuten mit besten Empfehlungen erteilte der Graf Artois die Erlaubnis, seinen Pavillon de Bagatelle besichtigen zu dürfen. Vor einer Marmorbüste brachen sie in Tränen aus: „Wie gleicht sie unserer verstorbenen Schwester!“ Zuvorkommend, wie er ist, machte der Graf die Büste noch am selben Nachmittag den Herren zum Geschenk. Sie wiederholten das gelungene Manöver bei einer Reihe unserer Mäzene und waren, ehe man den Schwindel entdeckte, mit ihrer reichhaltigen Kunstsammlung verschwunden.
Wenn Sie wieder lachen wollen, reizende Marquise, erinnern Sie sich meiner, der Vorrat ist unerschöpflich und mein Bestreben, mich Ihnen unentbehrlich zu machen, um so eifriger, als ich in
Lily Braun: Die Liebesbriefe der Marquise. München 1912, Seite 245. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Die_Liebesbriefe_der_Marquise_(Braun).djvu/251&oldid=- (Version vom 31.7.2018)